"Wir können den Wind nicht ändern,

aber wir können die Segel anders setzen."


Aristoteles


Lese- und/oder Rechtschreibschwäche/ Legasthenie

Wenn Kinder die Schriftsprache erlernen, ist dies für sie zu Beginn erst einmal eine Ansammlung von mysteriösen Symbolen. 

Im Laufe des ersten Schuljahres beginnen die Kinder nun diese komplexen Zeichen zu entschlüsseln, zu automatisieren und zu verinnerlichen. 

Kinder mit einer Lese-Rechtschreibschwäche oder einer Legasthenie fällt genau die oben genannte Entschlüsselung besonders schwer und sie benötigen kompetente Unterstützung in ihrem Lernprozess. 

Meist zeigen die Kinder eine unterschiedlich stark ausgeprägte Lese-Rechtschreibschwäche. 

So gibt es auch Kinder, die nur in einem Bereich (Lesen oder Schreiben) stark unterdurchschnittlich sind.

Wichtig zu wissen ist, dass eine Lese-Rechtschreibschwäche (LRS)/Legasthenie nichts mit verminderter Intelligenz zu tun hat.

Da es wie oben beschrieben viele unterschiedliche Ausprägungen von Lese-Rechtschreibschwächen/Lese-Rechtschreibstörungen/Legasthenie gibt, spielt die intensive informelle Eingangsdiagnostik in meiner Förderung eine besondere Rolle.

Sie liefert mir wichtige Informationen über die individuelle Ausgangslage Ihres Kindes. 

Nur so kann ich einen auf Ihr Kind passgenauen Therapieplan erstellen. 

Wenn vor Beginn der Lerntherapie bereits eine standardisierte Diagnostik stattgefunden hat, können mir auch diese Ergebnisse wichtige Hinweise geben.

Wichtig zu wissen ist, dass eine attestierte Feststellung einer Legasthenie nur durch befugte Fachkräfte erfolgen darf. 

Diese sind:

 

  • Ärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie und –psychotherapie 
  • Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten 
  • Ärzte oder Psychologische Psychotherapeuten mit besonderen Erfahrungen auf dem Gebiet seelischer Störungen bei Kindern und Jugendlichen.

 

Die Ursachen für eine LRS sind vielfältig und meist kann man sie nicht isoliert betrachten.

In manchen Fällen besteht auch eine familiäre Veranlagung.

Häufig treten damit verbunden auch Wahrnehmungs- und Verarbeitungsschwierigkeiten auf. Diese äußern sich beispielsweise in Problemen mit der Hör-und Sehverarbeitung aber auch in Konzentrationsschwächen und Aufmerksamkeitsproblemen.

Auch sogenannte Vorläuferfähigkeiten können durch eine LRS beeinträchtigt werden, wie beispielsweise die phonologische Bewusstheit, die morphologische Bewusstheit und auch die Buchstabenkenntnis und der Wortschatz. 

In der Lerntherapie beziehe ich alle individuelle Problembereiche der Kinder mit ein. Diese bilden dann unterschiedliche Schwerpunkte in den Förderstunden. 

Wenn Sie noch vertiefende Informationen über LRS, die unterschiedlich verwendeten Begrifflichkeiten und die Definition im ICD-10 des WHO erhalten möchten, dann klicken Sie hier:

www.bvl-legasthenie.de


Weitere Informationen zum Nachteilsausgleich in der Schule oder einer Testung auf LRS erhalten Sie hier:

www.legasthenie-lvl-bw.de  

 

 

 Hat mein Kind eine LRS ?

Das Lesen- und Schreibenlernen bedeutet immer auch Fehler zu machen. Das ist, wie in jedem Lernprozess, normal.

Wenn die Schwierigkeiten aber trotz Übens über einen längeren Zeitraum anhalten und die Fehler weiterhin bestehen bleiben, kann dies auf eine LRS hindeuten. Auch wenn die Ausprägungen einer LRS von Kind zu Kind sehr unterschiedlich sind, so gibt es doch Hinweise, die bei Kindern mit einer LRS häufig auftreten.


Folgende Beobachtungen können Ihnen bei einer ersten Einschätzung Ihres Kindes helfen:


Beim Schreiben:

  • schon im ersten Schuljahr hatte Ihr Kind große Mühe im Schreiblehrgang und konnte z.B. die Laute nur schwer den Buchstaben zuordnen?
  • beim Schreiben lässt Ihr Kind Buchstaben oder ganze Silben aus?
  • Buchstaben mit ähnlicher Form werden verwechselt oder gespiegelt geschrieben? (b/d, q/p)
  • ähnlich klingende Laute werden nicht richtig wahrgenommen und somit auch nicht richtig aufgeschrieben? (o/u, d/t, g/k, b/p, e/i, ö/ü)
  • Wörter werden immer wieder unterschiedlich verschriftet?
  • das Schreiben dauert unverhältnismäßig lange?


Beim Lesen:

  • Ihr Kind schafft es nicht, Buchstaben zu Wörtern zusammenzuziehen?
  • Wörter werden in einem Text aus dem Sinnzusammenhang heraus erraten?
  • das Gelesene kann nicht wiedergegeben werden?


Allgemein:

  • schon in der ersten Klasse konnte Ihr Kind nur schwer den Unterrichtsinhalten folgen, hatte nur kurze Konzentrationsspannen und ließ sich schnell ablenken?
  • das Lesen und Schreiben ist mit viel Mühe und „Kampf“ verbunden?
  • schon früh hat Ihr Kind eine logopädische Einrichtung besucht, da es Artikulationsschwierigkeiten hatte?
  • Ihr Kind hat bereits früh eine Ergotherapie besucht, da es Probleme in der Fein- und Grobmotorik, mit dem Gleichgewicht und/oder seinem Muskeltonus hatte?


Da sich sowohl bei einer Lese-Rechtschreibstörung als auch bei einer Lese-Rechtsschreibschwäche trotz vermehrten Übens kein Erfolg einstellt, haben die meisten Kinder dem Schreiben und Lesen gegenüber eine ablehnende Haltung. Dies führt zu Frust und mindert das Selbstbewusstsein.


Eine frühzeitige Lerntherapie kann diesen Problemen entgegen wirken und den Verlauf einer LRS positiv beeinflussen.

       

Konzentration und Aufmerksamkeit

Konzentrations- und Aufmerksamkeitsprobleme können sich in ganz unterschiedlichen Weisen zeigen. 

Ganz gleich aber,  ob ein Kind zu den "Wirbelwinden" oder den "Träumern" gehört. Kinder mit Konzentrations- und Aufmerksamkeitsschwächen haben es in der Schule und auch in ihrem sozialen Umfeld häufig nicht leicht. 


Wir alle haben die große Herausforderung in unserem Leben, die unzähligen Informationen aus der Wahrnehmung unseres Umfelds zu sortieren, sie in unseren Gedanken zu strukturieren und möglichst auch noch in unserem Gedächtnis zu behalten. Dafür benötigen wir die Fähigkeit, Ablenkungen auszublenden und uns auf das für uns Wichtigste zu konzentrieren. Unser Ziel zu fokussieren. 

Kindern und Jugendlichen mit Konzentrations- und Aufmerksamkeitsproblemen fällt genau dies sehr schwer. Meist leidet auch hier das Selbstwertgefühl, die Kinder werden manchmal aggressiv oder beschreiben Angstgefühle. Teilweise kommen Kopfschmerzen, Bauchweh oder Schlafstörungen hinzu. 

In meiner lerntherapeutischen Förderung arbeite ich mit den Kindern an der Steigerung ihrer Konzentrations- und Merkfähigkeit und unterstütze sie in ihrer Lernorganisation und dem Zeitmanagement.


Mögliche Ziele einer Lerntherapie:


  • die Freude und den Spaß am Lernen wecken und die Motivation zu fördern
  • Lernen durch Bewegung, Handlungsorientierung und spielerische Einheiten
  • die eigenen Stärken sichtbar machen und nutzen
  • Fortschritte und Erfolge, auch wenn sie klein sind, sichtbar machen und feiern
  • Schulung der Wahrnehmung (Sehen, Hören, Fühlen)
  • Lesen und Schreiben fördern
  • Rechtschreibregeln verinnerlichen und automatisieren
  • neue Lernstrategien finden und ausbauen
  • neue (Lern)Spuren finden, um festgefahrene Gewohnheiten aufzubrechen
  • die Familiensituation entspannen